Achill Island liegt im Westen Irlands und ist mit einer Brücke mit dem „Festland“ verbunden. In den kleinen Dörfern der Insel leben die Menschen fernab von Hektik. Sie genießen Strandspaziergänge am Atlantik und lieben die Geselligkeit im Pub. In den Herbst- und Wintermonaten ist es sehr ruhig hier. In den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr kommen Familienmitglieder zu Besuch, aber wenn sie wieder weg sind, kehrt wieder Stille ein. Bis zum 17. März! Dann übertönen Dudelsackklänge das Gekreische der Möwen. Es ist St. Patrick's Day, der Namenstag des irischen Nationalheiligen. Auf Achill Island erklingen von früh morgens bis nachmittags die Melodien der fünf 'Pipe Bands' der Insel.

Achill Island hat alles, was sich Naturliebhaber wünschen: Klippen, Sandstrände, Wellenrauschen, spektakuläre Sonnenuntergänge, Schafe auf Straßen und Hügeln. Himmel, Licht und ein weiter Horizont runden es ab. Aus Ihrem Ferienhaus in Keel können Sie den Atlantik sehen und sind auch in 10 Minuten am Strand. Wer möchte, bricht nach dem Frühstück mit mir zu einer Wanderung auf, die – je nach Wetterlage – mal kürzer und mal länger ausfallen kann. Erfahrungsgemäß geht’s zwischen 10 und 10:30 Uhr los. Zwischen 14 und 15 Uhr landet die Gruppe in einem Pub zu Suppe, Scones oder Sandwiches und Heiß- oder Kaltgetränken. Wer lieber im Haus bleiben und ein Buch lesen möchte, kann das selbstverständlich tun, denn es herrscht kein Gruppenzwang. Das Abendessen können Sie entweder selbst im Ferienhaus zubereiten oder im örtlichen Gastro-Pub oder Restaurant einnehmen.

Am Morgen des 17. März fällt das Frühstück eher kurz aus, denn die Keel Pipe Band trifft sich um 8 Uhr morgens und marschiert dudelnd und trommelnd zwei Kilometer zum nächstgelegenen Dorf. Lassen Sie es sich nicht entgehen und folgen Sie der Band. Dort, vor der Kirche, spielen dann gleich mehrere Bands gemeinsam. Danach geht es wieder zurück nach Keel und zwei Kilometer in die andere Richtung. Auch dort wieder ein Dorf mit Kirche. Nach dem Gottesdienst (den man in der Kirche verfolgen oder im Pub gegenüber verpassen kann) spielen alle Bands gemeinsam auf dem Kirchhof ein großes Finale und marschieren dann musizierend als eine einzige riesige Band zum Pub, wo dann der gemeinsame Teil endet. Es ist nun Nachmittag. Jetzt marschiert noch jede Inselband musizierend durch ihr jeweiliges Dorf und landet dann .... genau: im örtlichen Pub. Es ist ein unvergessliches Erlebnis. Ihnen werden abends die Ohren klingen. Und ich hoffe, dass sie den ganzen Tag ein Lächeln auf den Lippen tragen werden, weil die Atmosphäre einfach so toll ist. Wie ein großes Familienfest.

Der nächste Tag ('the day after') bleibt sicher ebenso im Gedächtnis, denn in fast jedem Inselpub wird ab nachmittags, wenn die Köpfe wieder klar sind, Musik gemacht. In diesen 'sessions' finden sich alle Instrumente: Geigen, Flöten, Akkordeons, Konzertinas, Gitarren, Banjos und auch Uilleann Pipes. Das sind die zarter klingenden Dudelsäcke, die man im Sitzen spielt. Wie man dieses Instrument spielt und ausspricht? Verrate ich nicht. Das können Sie am besten vor Ort heraus bekommen ;-)